Während im Internet (und in vielen veröffentlichten Artikeln) zahlreiche Definitionen für ITIL angeboten werden, sind sie oft unverständlich und helfen Ihnen nicht weiter.
Also, wofür steht “ITIL” denn eigentlich? Nun, es ist schlicht und ergreifend das Initialwort (Akronym) für den englischen Begriff „Information Technology Infrastructure Library“; auf gut Deutsch in etwa: Informationstechnik-Infrastruktur-Bibliothek. Obwohl dieser Bandwurmname noch immer offiziell in Gebrauch ist, bedient man sich der Einfachheit halber für gewöhnlich dessen Akronyms „ITIL“. Bei ITIL handelt es sich um eine weltweit anerkannte Zusammenstellung der besten Praxisverfahren im Information Technology Service Management“ (ITSM); auf Deutsch Informationstechnik-Dienstleistungsmanagement.
Die britische Regierung schuf ITIL als sie erkannte, dass die stetig weiter anwachsende Abhängigkeit von Informationstechnologie der Erstellung einer Reihe von standardmäßigen Praktiken bedurfte. Diese Sammlung von Standardverfahren wurde ITIL benannt und veröffentlicht und ist heute im Besitz eines Unternehmen namens Axelos, einem Gemeinschaftsunternehmen zwischen der Privatfirma Capita und der britischen Staatskanzlei (United Kingdom Cabinet Office).
Die offizielle Definition von ITIL lautet:
“Eine Zusammenstellung von Veröffentlichungen über beste Praxisverfahren im IT-Dienstleistungsmanagement. ITIL dient als Leitfaden für die Bereitstellung qualitativ hochwertiger IT-Dienstleistungen, sowie als Leitfaden für deren Prozesse, Funktionen und anderen benötigten Ressourcen zur Unterstützung solcher Dienstleistungen. Das ITIL-Rahmenwerk basiert auf einem fünf Stufen umfassenden Dienstleistungslebenszyklus (Dienstleistungsstrategie, Dienstleistungsdesign, Dienstleistungswandel, Dienstleistungsausführung und kontinuierliche Dienstleistungsverbesserung), wobei jede Stufe über ihre eigenen unterstützenden Publikationen verfügt. Es existiert außerdem ein Satz ergänzender ITIL-Publikationen als Leitfäden für spezifische Industriezweige, Organisationstypen, Betriebsmodelle und Technik-Architekturen.”
Am besten stellt man sich ITIL als ein simples und praktisches Rahmenwerk vor, welches sich darauf konzentriert, Ihre Informationstechnik-Dienstleistungen auf die breiteren Bedürfnisse Ihres Geschäfts auszurichten, d.h. sie entsprechend anzupassen. ITIL dient demnach der Umsetzung von Verbesserungen in Ihren IT-Dienstleistungsmanagement-Prozessen. Dabei ist ITIL sehr praxisorientiert und nicht lediglich eine Sammlung obskurer Theorien. In der Tat beruht ITIL in seiner Gesamtheit auf praktischen Erfahrungen und nicht auf akademischen Lehrvorträgen. Dementsprechend kann ITIL Ihrer Organisation – unabhängig von deren Größe oder Branche – wirkungsvoll bei der Umsetzung bester Praktiken im IT-Dienstleistungsmanagement helfen.
Sowohl Firmen als auch Einzelpersonen können ITIL erfüllen, doch nur Einzelpersonen können auch die Zertifizierung erhalten. Die 20000Academy hilft Organisationen bei der Umsetzung von ITIL.
Um die Wichtigkeit von ITIL vollauf zu verstehen, ist es unumgänglich, dass Sie den Zusammenhang zwischen IT (Informationstechnik) und dem generellen Betriebserfolg Ihrer Organisation begreifen. Sie vertrauen darauf, dass IT Ihnen bei der Erreichung Ihrer organisatorischen Zielsetzungen hilft. IT hat Einfluss darauf, wie Sie arbeiten und kommunizieren und ist damit ein fundamentales Element, wie Sie Ihr Geschäft betreiben.
Sie nutzen IT, um Ihre Konkurrenten zu überflügeln, einen weiteren Kundenkreis zu erreichen, produktiver und effizienter zu werden. IT ist auf eine Myriade von Weisen unabdingbar, um Ihren Umsatz zu erhöhen, Kosten zu reduzieren und den Leumund Ihrer Organisation zu verbessern.
Es ist deshalb entscheidend wichtig, dass Sie aus Ihrem IT-Investment so viel wie nur irgend möglich herausholen, was natürlich bedeutet, dass Ihre IT-Dienstleistungen gut geplant, entworfen, verwaltet und ausgeführt sein müssen. Ohne qualitativ hochwertiges IT-Dienstleistungsmanagement werden Ihre IT-Projekte routinemäßig scheitern oder das Budget überziehen. Laufende Kosten werden sich nur sehr schwierig handhaben lassen und oft scheitern viele Geschäfte schon bevor sie auch nur die geringste Investmentrendite erzielen.
Um es einfacher auszudrücken: Qualitativ hochwertige Standards im IT-Dienstleistungsmanagement tragen wesentlich zu Ihrem Geschäftserfolg bei. Man könnte sogar behaupten, sie entscheiden darüber, ob Ihre Organisation erfolgreich ist oder scheitert.
ITIL ist in die nachfolgenden fünf Stufen unterteilt, die wir aus Platzgründen allerdings nur kurz definieren können:
Wenn Sie Ihre gegenwärtigen Prozesse mit den global respektierten ITIL-Standards für beste Praxis vergleichen, erhalten Sie ein klares Bild, wie Sie Verbesserungen durchführen können.
Angesichts des ständig weiter anwachsenden Drucks, mehr Vorteile aus weniger Aufwand zu ziehen, werden Sie sich jedoch fragen, ob Sie jemals die Zeit oder Ressourcen finden können, um sich auf die Prozessverbesserung zu konzentrieren. Es sind aber gerade jene Organisationen, die sich dermaßen engagieren, welche am Ende den Konkurrenzkampf gewinnen werden.
Erhöhung der Produktivität – Mit einer ITIL-Qualifizierung können Sie Ihre Fertigkeiten weiter ausbauen, um so Ihre IT-Rolle besser zu erfüllen, um Ihrer Ihrer Organisation so bei der Produktivitätserhöhung helfen zu können.
Fokussierung auf wichtige Angelegenheiten – Da jedes Teammitglied klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten übernimmt, vergeuden Sie weniger Zeit damit, die Probleme anderer ausbügeln zu müssen und können sich stattdessen auf die wichtigen Aufgaben Ihrer eigenen Rolle konzentrieren.
Sie erhöhen Ihren Wert innerhalb der Organisation – Dank der Fertigkeiten, des Wissens und der Erfahrung, die Sie sich mittels Ihrer ITIL-Qualifizierung aneignen, erhöhen Sie Ihren Wert innerhalb der Organisation und erwerben sich größeren Respekt von der Geschäftsleitung.
Effizientere Umsetzung von ITIL – Wenn eine Organisation über einen oder mehrere ITIL-Fachleute verfügt, erhöht sich die Chance für erfolgreiche Konformität mit den ITIL-Leitlinien für beste Praxis deutlich.
Verbesserte Karriereaussichten – Indem Sie diese Qualifikation bezüglich bester Praktiken im IT-Dienstleistungsmanagement vorweisen können, sind Sie bei jeder Stellenbewerbung ein bevorzugter Kandidat. Genauso wie ITIL einen konkurrenzfähigen Unterschied in jeder Organisation macht, so trifft das gleiche auch für eine Einzelperson zu.
Also, wie erhält man ITIL?
Es ist zunächst einmal wichtig zu realisieren, dass ITIL nicht ein Standard ist, sondern ein Rahmenwerk für Anleitung und beste Praxis. Der Standard, welcher das IT-Dienstleistungsmanagement definiert, ist hingegen ISO 20000. Dieser Standard wird durch die von ITIL beschriebenen besten Praktiken untermauert (Lesen Sie hier mehr über „Was ist ISO 20000?“).
Der grundsätzliche Unterschied zwischen ISO 20000 und ITIL ist, dass ISO 20000 die Methodik und das Rahmenwerk bereitstellt, wie alle Teile des „IT-Dienstleistungsmanagement-Puzzles” zusammenzufügen sind. Im Gegensatz dazu gibt Ihnen ITIL Einzelheiten (d.h. die besten Praktiken) darüber, wie Sie jeden IT-Prozess in Ihrer Organisation verwalten (managen).
Eine simple Eselsbrücke hilft, diesen Unterschied klarer zu machen: ISO 20000 sagt, was zu tun ist; ITIL sagt, wie es zu tun ist.
Lesen Sie für weitere Informationen dazu bitte unser Weißpapier “ITIL im Vergleich zu ISO 20000”
Nur Einzelpersonen können für ITIL zertifiziert werden; Organisationen jedoch nicht. Allerdings können Organisationen dennoch in den Genuss aller Vorteile von ITIL kommen, indem sie die darin beschriebenen besten Praktiken befolgen.
Sie können sich für jede dieser Stufen eine Qualifizierung erwerben, wobei Ihnen jedes Zertifikat Bewertungspunkte für die jeweils nächsthöheren Zertifizierungsstufen gutschreibt.
Letztendlich können Sie die 4. Stufe, den ITIL Master, erreichen, zu deren Erlangung Sie Ihre praktische Expertise in echten organisatorischen Umständen unter Beweis stellen müssen (d.h. Sie müssen nicht nur ein Klassenzimmerexamen bestehen).
Für jede Stufe gilt es ein Multiple-Choice-Examen zu absolvieren, welches Ihr Verständnis des ITIL-Rahmenwerks testet. Sie werden sich an dieser Stelle vielleicht fragen: “Ist das schwierig?“ Die Antwort: Ja und Nein.
Wie Sie wissen, beinhaltet das ITIL-Rahmenwerk eine detaillierte Sammlung von Leitfäden und besten Praktiken – und Ihr Wissen darüber wird in den Examen getestet. Falls Sie aber ein IT-Fachmann mit etlicher Erfahrung sind, so dürften Sie wahrscheinlich bereits mit vielen der Prinzipien von ITIL vertraut sein.
Außerdem ist es möglich, sich recht schnell durch die Stufen hinaufzuarbeiten. Wenn Sie konzentriert sind, so ist es in der Tat möglich, die Grundlagenstufe in nur wenigen Tagen (also nicht Wochen oder Monaten) zu absolvieren. Die nachfolgenden Stufen nehmen sodann jedoch deutlich mehr Zeit in Anspruch. Für die Absolvierung der Fortgeschrittenenstufe müssen Sie beispielsweise etwa ein Jahr veranschlagen.
Für Firmen gibt es kein unabhängiges Audit oder eine Bewertung bezüglich der Konformität mit ITIL – und daher auch keine offizielle Zertifizierung. Ihre Organisation kann jedoch freiwillig die notwendigen Schritte unternehmen, um mit ITIL konform zu werden und sich dadurch in den Genuss der vielen damit einhergehenden Vorteile bringen. Ein logischer, Schritt für Schritt aufgebauter Prozess, um dies zu erreichen, würde wie folgt aussehen:
Wie geht die eigentliche Umsetzung vonstatten?
Wichtig: Es ist nirgends vorgeschrieben, dass Sie das gesamte ITIL-Modell in einem Zug und vollständig umsetzen müssen. Sie können die erforderlichen Änderungen durchaus in Phasen und über einen längeren Zeitraum hinweg umsetzen.
Was sind Ihre nächsten Schritte? Mit der 20000Academy eröffnen Sie sich einen schnellen, problem- und mühelosen Pfad, Ihre Konformität mit ITIL’s besten Praktiken zu erreichen. Dabei erhalten Sie in Form von Oskar der Eule, unserem kostenlosen virtuellen ITIL-Berater, während des ganzen Prozesses wertvolle Hilfe.
Um mehr über die Implementierung von ITIL zu erfahren, besuchen Sie bitte unsere Seite ITIL Kostenloser Download. Dort finden Sie eine Vielzahl hilfreicher Ressourcen.